Waldmärchen

Gustav Mahler: Das klagende Lied, Urfassung in drei Sätzen (1878–1880) GMW 1

03.08.2024, Bruneck

04.08.2024, Isarphilharmonie, München
Ticketvorverkauf:
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Unterstützt vom Verein Alumni der Studienstiftung e. V.
 
Sopran 1: Karola Pavone
Sopran 2: Mechthild Bach
Alt 1: Silvia Hauer
Alt 2: Arianna Ballotta-Rusch
Tenor: Thaisen Rusch
Bariton: Christian Miedl
Bass: Jörg Hempel
Knabenalt: Julian Schmidlin

Projektchor Südtirol, Einstudierung: Christian Unterhofer
Junger Chor des Akademischen Gesangverein München, Einstudierung: Michael Kopp
Fernorchester der Landesmusikschulen (Südtirols)

Chor und Orchester der Musikakademie der Studienstiftung des deutschen Volkes
Choreinstudierung: Christian Jeub

Dirigent: Martin Wettges
 
Bereits mit seinem ersten Opus Das klagende Lied sprengte Gustav Mahler am Ende seines Studiums um 1880 klanglich und formal den vorherrschenden Kompositions-Rahmen. Er baute eine fantastische (Märchen-)Welt aus Tönen und fand sich mit diesem Werk nach eigener Aussage »als Mahler« – ein visionäres Frühwerk, das bereits auf die 8. Symphonie »der Tausend« vorausweist. Doch obwohl Mahler das Stück für den Beethoven-Preis einreichte, erhielt er trotz Anerkennung seines Talents keine Auszeichnung und bekam stattdessen gespiegelt, dass das Werk zu groß besetzt und nicht realisierbar sei. Er bearbeitete es daraufhin einige Male, sodass es 1893 erstmals zur Aufführung kam – jedoch ohne den ersten Satz »Waldmärchen«, ohne Fernorchester und in kleinerer Besetzung. Der erste Satz erklang erst 1934 alleinstehend und das ganze Werk in der ursprünglichen Fassung sogar erst 1997 in Manchester – weit nach Mahlers Tod 1911.

Dabei zeichnet sich gerade diese erste Werkfassung durch ihre besondere Verschmelzung von Gattungen wie Märchenspiel, Symphonie, Oratorium, Oper oder Ballade und durch ihre farbige Orchestrierung aus. Vor allem darüber erschuf Mahler die fantasievolle, abenteuerlich-groteske Märchenwelt des Klagenden Lieds, eigens zusammengestellt nach Dichtungen von Ludwig Bechstein, Friedrich H. Frey, Emmanuel Geibel und einem Märchen der Brüder Grimm: Eine schöne Königin verkündet, den Mann zu heiraten, der ihr eine verborgene rote Blume bringt. Zwei Brüder – der eine gut, der andere böse – machen sich auf die Suche. Der gute Bruder entdeckt die Blume, steckt sie sich an den Hut und schläft ein. Sein böser Bruder findet und tötet ihn. Ein Spielmann stößt später auf die Knochen des Toten und schnitzt sich daraus eine Flöte, deren Musik schließlich bei der Hochzeit des lebenden Bruders mit der Königin den schrecklichen Brudermord aufdeckt.

Chor und Orchester der Musikakademie der Studienstiftung des deutschen Volkes widmen sich 2024 in der Südtiroler Stadt Brixen dieser besonderen Urfassung des Klagenden Lieds und damit erneut einem zentralen Werk Gustav Mahlers, dessen Schaffen unmittelbar mit Südtirol, einem seiner Lieblingsorte, an dem er ein Komponierhäuschen hatte, verbunden ist.