Ahnst du?
Dr. Charlotte Seither: ahnst du für Chor und Orchester
Auftragswerk zum Jubiläum 100 Jahre Studienstiftung des deutschen Volkes
Ludwig van Beethoven: Symphonie Nr. 9 in d-Moll op. 125 mit Retuschen von Gustav Mahler
für großes Orchester, vier Solistinnen und Solisten und gemischten Chor
02.08.2025, 18 Uhr, Intercable Arena Bruneck
03.08.2025, 19 Uhr, Isarphilharmonie, München
Konzerteinführung: 18 Uhr
Unterstützt vom Verein Alumni der Studienstiftung e. V.
Ania Vegry, Sopran
Katharina Magiera, Alt
Thaisen Rusch, Tenor
Malte Roesner, Bass
Münchner Brahms-Chor
Südtiroler Projektchor
Chor und Orchester der Musikakademie der Studienstiftung des deutschen Volkes
Dirigent: Martin Wettges
Choreinstudierung: Christian Jeub
Die Musikakademie 2025 feiert das 100-jährige Bestehen der Studienstiftung des deutschen Volkes mit gleich zwei musikalischen Highlights: Auf dem Programm zum Festjahr stehen Ludwig van Beethovens 9. Symphonie mit dem Schlusschor zu Friedrich Schillers Ode An die Freude (Instrumentierung von Gustav Mahler) sowie ein Auftragswerk zum Jubiläum, für das die renommierte Komponistin und Alumna der Studienstiftung Dr. Charlotte Seither gewonnen werden konnte.
Ein Beben erfasste die Musikwelt, als 1824 Ludwig van Beethoven seine 9. Symphonie der Wiener Öffentlichkeit präsentierte. In Länge und Klanggewalt lag der Komponist weit außerhalb der Konvention, verband zudem Symphonik mit Chorsatz, begeisterte das Publikum und spaltete die Meinungen der Kritiker. Beethovens letzte Symphonie wurde für folgende Generationen von Komponist:innen mithin zur größten Herausforderung: Wo Brahms eingeschüchtert den »Riesen« Beethoven hinter sich marschieren hörte, wenn er eine Symphonie zu komponieren versuchte, und Wagner dessen Musik »allgewaltig« nannte, war Mahler ebenso ehrfürchtig, handelte als Dirigent aber pragmatisch: Musikalische Retuschen und Ergänzungen in der Instrumentierung hielt er für notwendig, um das Werk an Säle und Orchester um 1900 anzupassen.
Charlotte Seither befragt in ahnst du für Chor und Orchester den Kosmos von Beethovens 9. Symphonie mit einem kritischen Blick des 21. Jahrhunderts. Anders als Beethoven arbeitet sie nur mit einzelnen Spuren des Schiller-Textes, die sie dazu neu zusammenfügt, um unabhängig von Beethovens wohlbekannter Fassung einen neuen Zugang zur Ode An die Freude zu suchen, der die Ambivalenz zwischen Schiller und Beethoven sichtbar macht. Seither will zeigen, dass die jubelnden Momente des »Brüder sollt ihr sein« auch einem kritischen und aktualisierten Gegenentwurf standhalten müssen.
Programmheft: zum Herunterladen