Traumbilder


Georg Friedrich Händel: Sinfonia aus Belshazzar HWV 61

Jan Müller-Wieland: Traumbilder leichenstill für Streicherensemble
1. In stummer Ruh
2. Senza tempo, liberamente

Giovanni Bottesini: Fantasia zu La Sonnambula von Vincenzo Bellini für Kontrabass und Streichorchester

Gustav Mahler: Adagietto (aus der 5. Sinfonie) für Streichorchester und Harfe

Richard Wagner: Träume (aus den Wesendonck-Liedern) für Solovioline oder Sopran und Streichorchester mit Harfe

Arnold Schönberg: Verklärte Nacht op. 4, 2. Fassung für Streichorchester

Konzerte:
06.08.2021, 20:30 Uhr, Musiksommer in der Hofburg, Brixen
08.08.2021, 16:00 Uhr, Festival Junger Künstler, Bayreuth

Brit-Tone Müllertz, Sopran (Wagner, Bayreuth)
Michael Arlt, Violine (Wagner, Brixen)
Peter Schmidt, Kontrabass (Bottesini)

Dirigent: Martin Wettges

Alljährlich im Sommer widmen sich aktuelle und ehemalige Geförderte in den Südtiroler Alpen ganz der Musik. Im Mittelpunkt der Akademie steht in diesem Jahr ein künstlerisch-praktisches Programm für Streicher, das durch kompositorische und musikwissenschaftliche Beiträge von theoretischer Seite begleitet und Raum zur weiteren Auseinandersetzung mit dem Programm bieten wird. Ein Teil der Probenarbeit entfällt auf Registerproben für das Orchester mit renommierten Dozentinnen und Dozenten, die selbst an führenden Orchesterpositionen mitwirken. Abgerundet wird das Programm durch Abendvorträge zu musikalischen Themen sowie zu Forschungsthemen von Alumni und aktuell Geförderten zu ihren jeweiligen Fachgebieten.

Nach einer viel zu langen Zeit ohne Musik, einer zuweilen hoffnungslosen Zeit voll Unverständnis und Distanz, in der uns langsam die Träume verloren gehen oder gar Alpträume plagen, wollen wir mit dem diesjährigen Programm die Fantasie neu beflügeln. Der rote Faden des Programms führt uns von der örtlichen Verankerung unserer Akademie in Südtirol/Toblach (Mahler) nach Bayreuth (Wagner), von der traumtänzerisch-allvergessenden, aber aussichtslosen Liebe Mahlers zu seiner Frau Alma hin zu Mathilde Wesendoncks und Wagners Traumvorstellung zwischen Zukunftsperspektive und Illusion. Zugleich kommentiert das Programm den aktuellen Pandemieausnahmezustand und schlägt eine kritische Brücke vom 18. Jahrhundert ins Heute. Müller-Wielands zeitaktuelle Lesart sieht dabei musikalische Rückblicke vor, denn: „Zukunft ohne Vergangenheit ist für mich unvorstellbar,” so der Komponist. Doch selbst wenn eine Situation ausweglos scheint, findet sich ein Schimmer in der Nacht, wie in Schönbergs frühem tonalen Werk über das Schicksal einer unehelich schwangeren Frau. Das Sich-weg-Träumen bringt zwar bisweilen Ärger ein, wie die Geschichte der Schlafwandlerin (La Sonnambula) bezeugt, kann aber gleichsam Konflikte lösen und komplexe Sachverhalte neu beleuchten. In diesem Sinne bleibt uns bei allem, was ist und noch kommen mag, stets die zum Träumen, Nach- und Neudenken befähigende und die Fantasie anregende Musik erhalten.

Zum Abschluss der Akademie ist ein erstes Konzert voraussichtlich in der Brixener Hofburg geplant, das zweite Konzert wird auf Einladung des Festivals Junger Künstler in Bayreuth stattfinden.

Aufgrund der Pandemie führen wir die Musikakademie in diesem Jahr in angepasster Form durch: Das Hygienekonzept sieht vor, dass die Zahl der Teilnehmerinnen und Teilnehmer auf ca. 50 reduziert und die Unterbringung in Einzelzimmern im Vinzentinum erfolgt.

Trotz Abstandsgebot und Maskenpflicht: Musik verbindet – Stipendiaten und Stipendiatinnen, Alumnae und Alumni, Profis und Amateure – auch über das Musizieren hinaus. Der inmitten idyllischer Weinberge und Obstplantagen gelegene Akademieort Brixen bietet einen idealen Ausgangspunkt für Wanderungen und Ausflüge in die umliegende Welt der Dolomiten an, wofür den Teilnehmenden die Nachmittage zur Verfügung stehen. Zugleich möchten wir bereits an dieser Stelle darauf hinweisen, dass die Vorgaben des Hygienekonzepts zu beachten sind und bitten Sie, flexibel auf pandemiebedingte Änderungen am Ablauf sowie ggf. am Programm zu reagieren.