Workshop Kultursoziologie

Leitung: Prof. Dr. Helwig Schmidt-Glintzer
Brixen 28. und 29. Juli 2023, jeweils 16.30 bis 18.00 Uhr

Transatlantische Blicke zwischen 1901 und 1941

Soziologische Einsichten und Makrohistorische Perspektiven in einer Zeit der Neuordnung der Welt im „Dritten Zeitalter des Imperialismus“ zwischen dem Boxeraufstand und Pearl Harbor

In zwei Sitzungen werden aus dem Abstand des 21. Jahrhunderts transatlantische Perspektiven in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts entwickelt, die in einer weiteren Sitzung präsentiert werden. Unter den Gesichtspunkten des Reisens und des kulturellen Austausches sowie im Hinblick auf geopolitische Horizontverschiebungen und neue Ordnungskonzepte soll die erste Hälfte des 20. Jahrhunderts neu vermessen werden.
Aus der Perspektive des sich vorbereitenden Bedeutungsverlustes „Alteuropas“ sollen „transatlantische Blicke“ in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts in den weiteren Kontext des Anbruchs eines „Pazifischen Zeitalters“ gestellt werden. Der Überfall Japans auf Pearl Harbor und der Eintritt der USA in den Zweiten Weltkrieg im Dezember 1941 einerseits und der Boxerkrieg in China (1900/1901) andererseits markieren den zeitlichen Rahmen – weiter gehende Rückblicke und Ausblicke nicht ausgeschlossen.
Je nach Neigung und Interesse soll von einzelnen Teilnehmer*innen die Intensivierung der transatlantischen Beziehungen im Spiegel der Weltausstellung St. Louis 1904 und der Erfahrungen Max Webers in Amerika und des Musikaustauschs im Speziellen, aber auch auf anderen Gebieten wie der Literatur und der Industriekultur (Ford Modell T: Tin Lizzie) thematisiert werden.
Die Einbeziehung von wissenschaftlichen ebenso wie literarisch-künstlerischen Positionen durch alle Teilnehmer*innen ist erwünscht. Eine detaillierte Themenliste mit Lektürevorschlägen wird nach dem Eingang von Interessenbekundungen kommuniziert.

Prof. Dr. Helwig Schmidt-Glintzer, Jahrgang 1948, ist Sinologe und Publizist. Nach seiner Promotion in München 1973 Forschungsaufenthalt in Taiwan und Japan mit einem Überseestipendium der Studienstiftung. Habilitation im Fach Sinologie an der Universität Bonn 1979. Seit 1981 Lehrstuhl für Ostasiatische Kultur- und Sprachwissenschaft an der Universität München; 1993 bis 2015 Professor an der Universität Göttingen und Direktor der Herzog August Bibliothek Wolfenbüttel. Seit 2016 Seniorprofessor und Direktor des China Centrum Tübingen. Im Rahmen der Max Weber Gesamtausgabe betreute er die Bände zu Indien und China.